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Immunsystem von Kindern: 6 einfache Tipps wie es bärenstark wird!

Wenn Eltern am Immunsystem ihrer Kindern verzweifeln

Hatschiiiii – oh, oh, dass hört sich gar nicht gut an!

Ein Nieser deines Sprösslings reicht aus, um deinen Stresspegel schlagartig nach oben zu treiben.

Dein Blick wandert sofort in das unschuldige Gesicht deines Lieblings.
Ist da etwa schon eine Rotznase zu erkennen?

Beim nächsten Räuspern siehst du bereits die perfekt geplante Woche in Gefahr.
Du ziehst gedanklich schon Plan B, sicherheitshalber auch Plan C aus der Schublade. Du kennst das Szenario, du bist jetzt auf alles vorbereitet…

Dabei liegt der letzte Infekt noch gar nicht lange zurück. Im Gegenteil! Du badest selbst gerade noch die restlichen Wehwehchen aus. Wieder einmal hat es dich als Letzte in der Familie erwischt.

               Zuerst lag der Nachwuchs flach, klar!
               Dann dein Mann mit einer besonders schweren Form der Männergrippe. Auch klar!

Als ob der Männerschnupfen nicht schon Strafe genug wäre, streckst du zum Abschluss selbst die Beine durch.

Ehe du dich mühevoll wieder hochgepäppelt hast, klopft schon das nächste Unheil an die Tür.

Mit jedem Infekt den der Nachwuchs nach Hause schleppt, wird dein sonniges Gemüt mehr und mehr in den Schatten gezogen.

Du hast das Gefühl, das dein Kind bei allen Krankheiten „HIER, zu mir!“ schreit.

Früher oder später fragst du dich: Wie kann ich das Immunsystem meines Kindes pimpen?

Nahrungsergänzungsmittel? Vitaminpräparate?

Besser nicht.

Infekte trainieren das Immunsystem deines Kindes

Eine Tatsache, noch kein Tipp!

So nervig es auch ist, jede Krankheit trägt dazu bei, dass das Immunsystem deines Schützlings lernt und reift.

Der intensive Kontakt unter Kindern in Spielgruppen, Krippen, Kindergärten und Schulen macht es Bakterien und Viren leicht, sich rasant zu verteilen. Mega anstrengend für uns Eltern, enorm wichtig für das Immunsystem der Kleinen.

Jeder Infekt ist eine neue Trainingseinheit für das kindliche Immunsystem, aus der es gestärkt heraus geht. Mit natürlichen Mitteln, kannst du die Beschwerden bei Erkältungen erfolgreich lindern.

Mit etwa 10 Jahren hat es dein Kind geschafft. Die Abwehr steht für eine Vielzahl von Erregern parat. Dein Kind fällt nicht mehr beim kleinsten Schnupfen um, yeah!

Es kommt sogar allmählich auf das Niveau eines Erwachsenen, was die Häufigkeit der Infekte anbelangt.

Akzeptiere diese Tatsache. Mach Dir bewusst, dass es ohne Krankheiten keine Abwehrkräfte gibt.
Du kannst Krankheiten bei deinem Kind nicht vermeiden oder ihnen aus dem Weg gehen.

Was du dennoch tun kannst? Rückendeckung geben – ich verrate dir wie! 

Ich habe hier sechs hilfreiche Tipps, die das noch schwächelnde Immunsystem deines Kindes dabei unterstützen, langfristig bärenstark zu werden.

1. Bewegung & frische Luft

Viel Bewegung - sowohl draußen, als auch drinnen.

  • Hüpfen
  • Springen
  • Toben
  • Rennen
  • Klettern
  • etc.

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All das bringt die Kleinen so richtig aus der Puste und der Stoffwechsel kommt in Wallung.

Das macht zum einem happy und setzt Endorphine frei - Glückshormone die Stress abbauen, das Wohlbefinden steigern und sich somit positiv auf das Immunsystem auswirken.

Zum anderen sind die kleinen Energiebündel am Abend wunderbar ausgepowert und fallen schnell in einen erholsamen Schlaf. Dazu später mehr.

Bewegung an der frischen Luft sorgt für eine bessere Sauerstoffaufnahme. Also viel draußen aufhalten!

Vom Frühjahr bis zum Herbst wird beim Spielspaß im Freien zudem Vitamin D über die Sonne aufgenommen. Es unterstützt ebenfalls das Immunsystem bei seiner Arbeit.

Und bei Schuddelwetter?

Welches Kind liebt es nicht in Pfützen zu springen oder stolz mit dem Regenschirm umher zu laufen? Hol die Matschhose, Regenjacke und Gummistiefel raus – warme Socken nicht vergessen – und dann raus mit euch, die Luft bei Regen ist klar und rein!

Und wenn es so richtig kalt und ungemütlich ist?

Habt ihr keine warme Kleidung?

Was ist mit:

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Die Sachen sehen im Schrank zwar schön aus, aber noch besser wirken sie an deinem Kind. Warm einpacken und los geht´s!

Zusätzlich ein bis zwei Mal am Tag die Wohnräume kräftig lüften. Alte, verbrauchte und trockene  (Heizungs-) Luft wird durch neue, sauerstoffreiche Luft ausgetauscht.

Allein der Gedanke ist wohltuend…

2. Gesunde Ernährung

Täglich viel Gemüse und etwas Obst. Am besten regional und saisonal. Je bunter das Obst und Gemüse auf dem Teller, desto besser.

Ich weiß, Gemüse steht in der Gunst vieler kleiner Feinschmecker nicht besonders weit oben. Es lässt sich in pürierter oder geriebener Form jedoch leicht unter die Lieblingsspeise mogeln. ;-)
Probiere es mal aus, hier ist tricksen erlaubt.

Zusätzlich auf Vollwertkost achten. Ballaststoffe sind das Zauberwort! Sie sind hervorragend für den Darm. Diesen gilt es nämlich zu pflegen, denn ein Großteil des Immunsystems steht mit ihm in enger Verbindung.

Ihr seid hervorragend gerüstet, wenn ihr Vollkornnudeln, Vollkornreis und Vollkornbrot/-brötchen im Haus habt und diese regelmäßig esst.

Verzichtet auf Fertigmüslis – mischt lieber selbst eines aus Haferflocken, verschiedenen Nüssen, Kernen und Samen. Wenn es denn mit Schoko sein muss, dann greift zu Zartbitterschokolade, die ihr in kleinen Stückchen dazugebt.

Einen Apfel hinein reiben und die Portion Obst ist gleich mit dabei. Geriebener Apfel macht das Müsli „fluffig“ und schmackhaft. Ebenso lecker – eine Banane zerdrücken und unterheben.

Oh, und das hören selbst Erwachsenen nicht gerne – möglichst wenig Zucker verspeisen. Da sich das „weiße Gift“ eh fast überall versteckt, seid ihr gut beraten, wenn ihr bei Süßigkeiten aller Art auf Sparflamme setzt.

Zucker schwächt das Immunsystem, zerstört Vitamin C und fördert Entzündungen.

3. Ausreichend Trinken

Flüssigkeit hält die Schleimhäute feucht, was wiederum wichtig ist, um Krankheitserreger abwehren zu können. Dem Kind regelmäßig etwas zu trinken anbieten. Geeignet sind Wasser und ungesüßte Tees.

Wenn es Fruchtsaft sein muss, dann ausschließlich mit Wasser verdünnen. Am besten als Wasser mit einem „Schuss“ Saft reichen. Bessere Alternative zum Saft ist selbst püriertes Obst.

Der Flüssigkeitsbedarf von Kindern ist von mehreren Faktoren abhängig: Alter, Körpergewicht, was und wie viel das Kind isst, wie viel es sich am Tag bewegt, etc.

Nach Empfehlungen der DGE, wird folgender Flüssigkeitsbedarf empfohlen:

  • Kinder 1-4 Jahre               ca. 820 ml/Tag
  • Kinder 4-7 Jahre               ca. 940 ml/Tag
  • Kinder 7-10 Jahre             ca. 970 ml/Tag
  • Kinder 10-13 Jahre          ca. 1170 ml/Tag


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4. Genügend Schlaf

Der Körper erholt sich im Schlaf. Reparaturprozesse finden statt. Ein tiefer, erholsamer Schlaf hilft dem Kind dabei, die Abwehrkräfte zu unterstützen. Abwehrzellen werden vermehrt im Schlaf gebildet.

Das Schlafbedürfnis ist genetisch veranlagt, von Gewohnheiten abhängig und ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Die Schlaftemperatur liegt idealer Weise bei 16-18°C. Vor dem Schlafen gut lüften.

Sind Kinder unausgeglichen und permanent quengelig, so kann Schlafmangel vorliegen. Nicht ignorieren – besser überlegen, wie das Schlafdefizit ausgeglichen werden kann.

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So viel schlafen Kinder im Durchschnitt:

               Kinder 1 - 2 Jahre             12 - 14h
               Kinder 3 - 5 Jahre             10 - 13h
               Kinder 6 - 12 Jahre             9 - 11h

5.  Zeit für Entspannung - stärkt Körper, Geist und Seele

Manchmal merkst du es deinem Kind an, dass es Ruhe braucht. Gerade nach einigen Wochen im Kindergarten oder in der Schule ist der Punkt erreicht, wo die Luft raus ist. Die Kleinen sind gereizt und ja, sie sind gestresst.

Legt einfach regelmäßig kleine Pausen ein, unabhängig davon, ob es gerade notwendig ist oder nicht.

Kleiner Tipp am Rande: Sag am besten nichts von Ausruhen oder Pause machen – das hören Kinder nicht gerne.

  • schnappt euch spontan ein Buch und schmökert gemeinsam darin
  • legt euch aufs Sofa und spielt „Ich sehe was, was du nicht siehst“
  • träumt gemeinsam vom nächsten Urlaub
  • Hörspiele eignen sich ebenfalls hervorragend, um deinen Sonnenschein sanft zur Ruhe zu bringen


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6. Ein bisschen Dreck darf (muss) sein!

Wenn du jedem Keim hinterher hechtest, ist das nicht nur purer Stress für dich. Auch deine Umwelt hat bei Hygienewahn nichts zu lachen. Übertriebene Sauberkeit schadet sogar dem kindlichen Immunsystem. Vereinfacht gesagt, hat es dann nichts mehr zum Trainieren. Was nicht trainiert wird, wird schwach oder verkümmert.

Dein Kind sollte mit den alltäglichen Erregern in Berührung kommen dürfen. Es schult damit seine Abwehrkräfte.

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Mach dir hier das berühmte Pareto-Prinzip zu Nutze und entspann dich. 80% Sauberkeit reichen aus. Die anderen 20% überlässt du als Sparringspartner dem Immunsystem deines Schützlings.

Das kommt ganz nebenbei auch deiner Abwehr zugute – weniger Stress beim Putzen heißt, du hast mehr Zeit für dich. Du bist glücklich, Endorphine werden frei -> jetzt sagt DEIN Immunsystem DANKE und hält dir kraftvoll die nächsten Erreger vom Leib!

Viel Erfolg beim Training der Abwehrkräfte!

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