Bewegen ja, aber ...
Du genießt einerseits das Familienleben mit den gemeinsamen Erlebnissen, der Abwechslung und den stetig neuen Herausforderungen. Andererseits ist es körperlich und geistig kraftraubend und du vermisst die Energie aus früheren Tagen.
Mit Kids ist der Familienalltag zumeist von morgens bis abends straff durchgetaktet. Das heiß ersehnte Wochenende sieht leider oft nicht besser aus. Schnell bleiben ausgleichende Dinge wie Ruhe, Erholung und Sport auf der Strecke und rücken über die Jahre unbemerkt immer mehr in den Hintergrund.
"Ich würde ja gerne Sport machen, aber ich habe keine Zeit“
Kommt dir der Spruch bekannt vor? Kein Wunder, denn sobald aus Paaren Eltern werden, dreht sich ab diesen Zeitpunkt gefühlt alles um das Kind. Rund um die Uhr heißt es dann organisieren, priorisieren und kutschieren… ;-)
Am Ende des Tages war wieder keine Zeit für den Sport! Du bist müde und kaputt von dem, was du über den Tag geleistet hast. Von Sport willst du erst recht am Abend nichts mehr wissen. Es ruft jetzt nur noch das Sofa. Morgen ist ein neuer Tag, vielleicht klappt es ja dann. ;-)
Lies in jedem Fall weiter, wenn du einer oder mehreren Aussagen
zustimmen kannst:
- Du bist vielleicht nicht die mega Sportskanone, aber ein bisschen Bewegung könnte nicht schaden
- Du hast bisher keinen Weg gefunden, Sport und Familie in Einklang zu bringen
- Du merkst, wie du mit den Jahren im Familienalltag immer unbeweglicher wirst und dein
Energielevel sich viel zu oft im unteren Bereich befindet - Eigentlich liebst du Sport aber neben Familie und Job ist es kaum möglich, noch den Sport
unterzubringen
Warum es sich lohnt und wie du es schaffst kleine Sport- oder
Bewegungseinheiten in den Alltag zu integrieren:
Jeder noch so kleine Schritt zählt!
Es muss ja nicht gleich das Mega-Sportprogramm sein, das du täglich unterbringen willst. Wenn du es bisher kaum oder gar nicht geschafft hast, deinen Alltag mit mehr Bewegung zu spicken, dann hat jede noch so kleine Zusatzbewegung eine positive Auswirkung auf Gesundheit und Befindlichkeit.
Hier meine 5 Tipps für dich, wie du mehr Bewegung und Sport in deinen vollgestopften Familienalltag einbindest:
1. Schaffe dir bewusst zusätzliche Bewegungs-Puffer auf dem Arbeitsweg
Du fährst mit der U-Bahn, Straßenbahn oder mit dem Bus zur Arbeit? Wunderbar, denn oft liegen die Haltestellen nicht meilenweit auseinander (etwas anderes ist es auf dem Land). Steige eine oder zwei Stationen früher aus und laufe den Rest zügig. Du kannst auch mittendrin aussteigen und nach ein oder zwei Stationen wieder zusteigen. So bringst du auch noch Abwechslung in deine Laufstrecken. Dein Kreislauf kommt in Schwung und die frische Luft wird dir gut tun.
Du bist auf das Auto angewiesen und hast keine andere Möglichkeit zur Arbeit zu kommen? Kein Drama, denn auch hier kannst du dein Schritte-Konto zusätzlich füllen. Parke dein Auto doch mal zwei, drei Straßen weiter weg und kämpfe nicht um den Parkplatz in der ersten Reihe. Du kannst deinen PKW immer mal an einen anderen Platz abstellen und somit gleichzeitig die nähere Umgebung erkunden. Freue dich über jeden Meter, den du zusätzlich abspulen darfst.
Das Gleiche kannst du anwenden, wenn du Sohnemann zum Kindergarten oder zur Schule bringst oder ihn wieder abholst. Auch ihm tut ein Mehr an Bewegung mit Sicherheit gut.
2. Meide Rolltreppen und Fahrstühle wann immer es geht
Herrlich bequem und zeitsparend sind sie – die Rolltreppen und Fahrstühle dieser Welt. Wenn du nicht darauf angewiesen bist, sei schlau und nimm einfach die Treppe. Dir wird von deinen Mitmenschen wenig Verständnis entgegenschlagen und mitunter macht man sich über deine Disziplin lustig. Das schüttelst du einfach ab und machst dich beschwingt auf den Weg die einzelnen Stufen hinauf. Jede Treppenstufe ist ein zusätzliches Plus auf deinem Bewegungskonto!
Du kannst deinem Junior das Treppensteigen schmackhaft machen, indem ihr gemeinsam die Treppenstufen zählt. Ob Sohnemann schon richtig zählen kann oder nicht, ist Nebensache. Die Anstrengung rückt in den Hintergrund und der kleine Treppensteiger ist mit Begeisterung dabei. Ist dein Sohn schon größer, könnt ihr einen Wettlauf machen – wer als erstes oben ist!
Obwohl ich meine sehr sportlich zu sein, renne ich meinen Söhnen auf der Treppe stets hinterher. Also wundere dich nicht, es könnte sein das du die Treppen-Challange verlierst!
3. Der Spielplatz - dein Bewegungseldorado
Bisher hast du es dir beim Besuch auf dem Spielplatz immer auf der Bank gemütlich gemacht, um mit anderen Eltern zu plaudern? Nutze die Zeit im Freien und bewege dich aktiv mit den Kids mit. Zeig deinem Sohn und seinen Freunden, dass du Fußball oder Basketball spielen kannst. Spiele Fangen mit ihnen und laufe mit ihnen um die Wette – das machen Kinder besonders gerne. Nicht nur du kommst in Bewegung, auch die Kids toben mehr als gewöhnlich. Und vielleicht bekommen sogar die anderen Eltern Lust mitzumachen. Kinder sind stolz, wenn ihre Eltern sich voll ins Zeug legen und mit ihnen gemeinsam den Spiel- oder Bolzplatz unsicher machen.
4. Spaziergang, Walken oder Joggen - nimm deinen Sohn doch einfach mit
Sind die Kinder noch im Kinderwagen oder brauchen sie für längere Strecken noch den Buggy, so werden sie automatisch zu Spaziergängen mitgenommen. Doch auch nach dieser Zeit kannst du dich gemeinsam mit deinem Sohn in Bewegung setzen. Egal ob mit Laufrad, Roller oder Fahrrad – funktioniert alles! Es dauert zu Beginn vielleicht alles ein bisschen länger, aber mit der Zeit werdet ihr ein eingespieltes Team. Wähle wenn möglich einfache Strecken. Geht es doch nicht ohne Berg, so schiebe dein Söhnchen tatkräftig an – gut für dich, denn so kommst du erst recht in Schwung und der kleine Sportler behält seine Motivation. Jede Strecke zählt! Du wirst erstaunt sein, welche Strecken der Zwerg bewältigen kann. Kombiniere zwei Sachen miteinander: Erkläre den Weg zum Spielplatz zu deiner Laufrunde – hin und zurück und schon kommen ein paar Bewegungsmeter zusammen. Ist der Spielplatz allzu nah an eurem Heim, baut Umwege auf dem Hinweg und auf der Rücktour ein.
5. Besuch im Schwimmbad - nimm Verstärkung mit an Bord
Ein Schwimmbadbesuch ist für Kinder jeden Alters ein Highlight und je öfter es ins kühle Nass geht, umso besser. Du bist stets gut beraten, wenn du dir noch jemanden als Unterstützung zur Seite holst. Wenn dein Partner nicht kann, so packe Oma, Opa oder eine Freundin ein. Wechselt euch mit der Aufsicht und Bespaßung des Nachwuchses in regelmäßigen Abständen ab. So hat jeder von euch die Möglichkeit zum Beispiel 10 bis 15 min am Stück zu schwimmen. Vielleicht klappt es auch länger – noch besser. Das Ganze zwei bis drei Mal, schon sind 20 bis 30, oder sogar mehr, zusätzliche Bewegungsminuten zusammen geschwommen.
Wie du siehst, ergeben sich im Alltag oft ohne großes Zutun zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten. Du kannst einzelne Vorhaben geschickt miteinander kombinieren und so zusätzliche Bewegungsräume schaffen.
Wenn du aufmerksam die Augen aufhältst und nach den verschiedenen Möglichkeiten schaust, ergeben sich Freiräume für Bewegung wie von selbst. Du änderst Deine Sichtweise und erkennst viel leichter das Potential, welches im Alltag mit Kindern steckt. Beispielsweise bringst du deinen Sohn zum Sport und sollst ihn eine Stunde später wieder abholen. Anstatt dich in den Vorraum zu setzen und die Zeit zu verplappern oder am Smartphone zu verbringen, kannst du dich ebenfalls in Sportsachen werfen und in dieser Warte-Stunde einen zügigen Spaziergang, eine spritzige Walkingrunde oder einen gemütlichen Lauf einlegen.
Nutze Wartezeiten bewusst, sind sie auch noch so klein, und lege zusätzliche Bewegungsmeter ein.
Schritt für Schritt kommt so Tag für Tag mehr Bewegung in deinen Familienalltag. Du wirst merken, wie gut dir die Bewegung tut. Schon bald wartest du nicht mehr auf die Zeit, die sich irgendwann vielleicht ergibt. Du nimmst Dir die Zeit für Bewegung bewusst und planst sie fest in deinen Alltag ein. Am besten zusammen mit deinem Sohn! ;-)
Probiere es aus! Viel Spaß beim Entdecken der neuen Bewegungsmöglichkeiten!
H e i k e A d e l s b a c h